Die Gründung der Namaste-Stiftung
Namaste - Herzlich willkommen
Mit dem nepalesischen Gruß Namaste möchten wir Sie einladen, die Gründungsgeschichte unserer Stiftung kennenzulernen, die recht ungewöhnlich begann. Ursula und Horst Schmel, seit vielen Jahren begeisterte Nepal-Wanderer aus Gilching bei München, waren 1996 zusammen mit einigen Freunden im Annapurnagebiet unterwegs, als Ursula Schmel in fast 5500 Meter Höhe höhenkrank wurde und in eine lebensbedrohliche Situation geriet. Ohne den selbstlosen, gefahrvollen Einsatz zweier Sherpas, die sie noch in der Nacht in tiefere Lagen trugen, hätte sie nicht überlebt.


Aus tiefer Dankbarkeit erwuchs die Idee, für das Dorf Bolde, aus dem die beiden Nothelfer stammten, „etwas Besonderes“ zu tun: Bolde sollte eine eigene Krankenstation bekommen! Dafür konnten wir sofort unsere Freunde Gisela und Charlie Haberkorn, Rosi und Sepp Friedl, Erna Scheuermann und Klaus Schuler, ebenfalls langjährige Nepalreisende, gewinnen.
Damit begann 1996 die Geschichte unserer Nepalhilfe
Denn das Paradies Bolde hatte auch Kehrseiten:
- Keinerlei medizinische Versorgung: Menschen starben oft an Kleinigkeiten; es gab keine sanitären Einrichtungen, die hygienischen Verhältnissen waren katastrophal.
- Eine erschreckend hohe Analphabetenrate,
- unzureichende und einseitige Ernährung, geringe landwirtschaftliche Erträge.
- Familienväter sorgten als Träger bei Trekkingorganisationen für einen kargen Lebensunterhalt der Familie, weshalb Kinder bei der Feldarbeit mithelfen mussten und keine Schule besuchen konnten.
- Offene Feuerstellen in den Häusern, wodurch es viele Lungen- und Augenerkrankungen sowie oft schwerste Verbrennungen gab.
Die Folgen dieser Gegebenheiten waren: Eine extrem hohe Kindersterblichkeit (jedes dritte Kind erreichte das 18. Lebensjahr nicht) und eine geringe Lebenserwartung. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag bei unter 50 Jahren.
Als erste und vordringliche Aufgabe erschien uns daher der Bau einer Krankenstation. Das Motto sollte jedoch von Anbeginn sein: Hilfe zur Selbsthilfe. Uns war klar, dass ein solches Projekt nur Bestand haben konnte, wenn einheimische Kräfte es mittragen und auch weiterführen würden. Wir nannten uns Bolde-Freunde. Tatsächlich hatten wir das außergewöhnliche Glück, in Nepal großartige Partner sowohl für den medizinischen, als auch für den organisatorischen Teil unseres Vorhabens zu finden:
Prof. Dr. Ram Shrestha

Prof. Dr. Ram Kantha Makaju Shresta, Gründungsdirektor des Dhulikhel Hospitals. Er lebte mehr als 15 Jahre in Österreich, wo er Medizin studierte und als Arzt tätig war. 1996 hat er in seinem Heimatort Dhulikhel ein Krankenhaus eröffnet, das ohne Gewinnabsicht arbeitet. Inzwischen ist seine Klinik Lehrkrankenhaus der Kathmandu Universität.
Wir konnten Prof. Dr. Shrestha dafür gewinnen, dass er mit seinem medizinisch geschulten Personal des „Mutterkrankenhauses“ die zu errichtende Krankenstation in Bolde als „Außenstation“ betreut.
Vielen Dank allen Bolde Freunden
Die Voraussetzung für die Errichtung der Krankenstation Bolde waren also gegeben und dann ging es in einem beispielhaften deutsch-nepalesischen Zusammenspiel Schlag auf Schlag.
Dass wir dies alles in – für Entwicklungsländer – so kurzer Zeit schaffen konnten, verdanken wir wieder dem Glück, dass durch Mundpropaganda und engagierte Berichterstattung in Presse und Fernsehen aus unserer kleinen Keimzelle ein großer Kreis von mehr als 2000 Bolde Freunden gewachsen ist und nur durch diese unglaubliche Hilfe war es überhaupt möglich, die immer wieder neu gesetzten Ziele zu erreichen.
Tilak Lama

Tilak Lama ist ein langjähriger Freund, der aus Bolde stammt, in Kathmandu studiert hat und dort auch lebt.
Er kümmert sich aus Dankbarkeit zu seinem Heimatdorf (erster „Studierter“ im Bolde-Gebiet) um viele wichtige Belange des Dorfes und ist für die Namaste-Stiftung als Mann vor Ort nicht nur unersetzlich, sondern als „die ideale Schaltstelle“ zwischen unseren Vorstellungen, den Vorstellungen des „Mutterkrankenhauses“ und den Interessen des Dorfes.
Zur Information über die Vielzahl unserer aktuellen sowie auch abgeschlossenen Projekte schauen Sie auch auf unsere Seiten Projekte und Projektchronik.
Die Gründung der Namaste-Stiftung der Bolde Freunde im Jahr 2001 diente vornehmlich dem positiven Effekt, allen Spendern für Ihre Hilfe Spendenquittungen ausstellen zu können. Darüber hinaus ist in der Stiftungssatzung festgelegt, dass die Stiftung sich verpflichtet, die Kosten für die Verwaltung so gering wie möglich zu halten, um so sämtliche finanziellen Mittel ohne wesentliche Abzüge in die Nepal-Hilfe vor Ort fließen zu lassen.
Wir, die Mitglieder der Namaste-Stiftung sind in erster Linie Bolde Freunde, auch wenn wir wissen, dass es Hilfe im ganzen Land bedürfte. Wir möchten die Lebensbedingungen der Bewohner der Region Dhulikhel mit den Außenstationen Bolde und Manekharka über Generationen hinaus verbessern durch Maßnahmen wie:
- Förderung der Bildung durch Bau von Schulen einschl. Trinkwasser-Versorgung, Finanzierung von Lehrer- und Kindergärtnerinnen-Stellen
- Charity-Fonds zur Finanzierung der medizinischen Behandlungen hunderter mittelloser Patienten
- Existenzsicherungsprojekte durch Förderung von Ziegen- und Büffelaufzucht sowie Anbau neuer Agrarprodukte wie Drachenfrüchte etc. in Bauernkooperativen
- Hilfe bei der Vermittlung von Fähigkeiten und Erfahrungen beim Bau von ‚rauchfreien Öfen‘
- Förderung klinischer Projekte wie Beratung und Hilfe zur Familienplanung, Krebs-Früherkennungsuntersuchungen, Einführung von häuslicher poststationärer Pflege, Einführung dringend benötigter Psycho-Onkologie u.v.m.
Unser Charity-Hilfsfond für Krankenbehandlungen
Wir fühlen uns auch zuständig für das „Mutterkrankenhaus", das Dhulikhel Hospital mit einem Einzugsgebiet von rund 2,5 Millionen Menschen – davon ca. 700.000 Kinder. Das langfristige Ziel und auch mit das wichtigste unserer Stiftungsarbeit ist der Hilfsfonds sowohl für das Mutterkrankenhaus Dhulikhel als auch für die Bolde Krankenstation.
Unser Hilfsfonds gewährleistet, dass niemand, der medizinische Hilfe benötigt, abgewiesen werden muss.
Denn: Wer arm ist und kein Geld hat geht, wenn überhaupt, meist zu spät zum Arzt oder ins Krankenhaus. Das gilt vor allem für die Kinder, von denen in Nepal in erster Linie Jungen zählen, weil sie die Eltern im Alter versorgen sollen.
Dieser Hilfsfonds ist besonders wichtig für Nepal, eines der ärmsten Länder der Welt, das durch die politischen Entwicklungen der letzten Jahre zusätzlich verarmt ist – aber Gott sei Dank mit Hoffnung auf eine politische Wendung zum Positiven.
Wir sind zuversichtlich, dass wir mit all unseren Freunden und Gönnern - dem großen Kreis aller Bolde Freunde - weiter auf dem bisher so erfolgreichen Weg für unsere Nepali gehen können. Es ist unglaublich, was dank des Einfallsreichtums und der Hilfsbereitschaft so vieler Menschen in nunmehr über 20 Jahren geschaffen werden konnte und das ermutigt uns, so weiterzumachen. Für jede Spende, ob klein oder groß, für jeden Rat und jede Tat sind wir von Herzen dankbar und wir heißen jeden willkommen, der uns – in welcher Form auch immer – unterstützen möchte.
Mehr über unsere Geschichte
Die Gründungsmitglieder der Bolde-Freunde
Acht Gründungsmitglieder waren es, die sich 1996 nach dem Notfall am Annapurna, aber auch aus Begeisterung für die landschaftliche Schönheit Nepals und aus Liebe zu den Bewohnern dieses Landes als Bolde-Freunde zusammengetan haben. 2001 ging daraus die Namaste-Stiftung hervor, um auch formal die Basis für die Nachhaltigkeit der Hilfsprojekte der Bolde-Freunde zu legen.
Die rote Farbe, der Blumenschmuck und der weiße Schal sind buddhistische Ehrbezeugungen und Dankesbezeugungen. Auf diese Weise bedanken sich die Nepalis bei den Bolde-Freunden.
Unterstützer der ersten Stunde
Sie begleiten die Stiftung von der ersten Stunde an in Freundschaft und sind bis heute unsere wichtigsten Ansprechpartner in der Zusammenarbeit.
Prof. Dr. Ram Shrestha
Bolde Freunde in Nepal
Sie begleiten die Stiftung von der ersten Stunde an in Freundschaft und sind bis heute unsere wichtigsten Ansprechpartner in der Zusammenarbeit.